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Lian Li Armorsuit PC-P80NXW - Riesengehäuse mit Aussicht - Druckansicht - Seite 1 von 12

Zu unserem heutigen Testkandidaten, dem Lian Li Armorsuit PC-P80NXW, kamen wir sozusagen wie die Jungfrau zum Kind. Eigentlich wollten wir uns das Modell PC-V2120 ansehen und daran den Einbau einen aufwändigen Wasserkühlung demonstrieren. Stattdessen liegt uns nun das PC-P80NXW vor und die ausgewählte Wasserkühlung passt hier leider nicht rein. Nun gut, dann müssen wir eben etwas improvisieren.


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Die Vorgeschichte
Auf der diesjährigen CeBIT hatten wir natürlich auch einen Termin beim Gehäusespezialisten Lian Li wahrgenommen. Während wir etliche Gehäuse im Rahmen unserer Berichterstattung vorgestellt hatten, fehlte das Modell PC-V2120. Das PC-V2120 ist allerdings weder uninteressant noch unansehnlich - ganz im Gegenteil! Wir hatten vielmehr mit Lian Li vereinbart, dieses Gehäuse am letzten Messetag für einen ausführlichen Test abzuholen. Ein Schwerpunkt des Testaufbaus sollte dabei auf der Integration einer Wasserkühlung für CPU, Grafikkarten und Mainboard liegen. Als wir das Gehäuse dann aus dem Karton zogen, entpuppte es sich allerdings als Armorsuit PC-P80NXW. Dieses PC-P80NXW war zudem verschlossen und es lag keinerlei Zubehör bei - auch kein Schlüssel. Lian Li hat uns freundlicherweise ein neues Schloss inklusive Schlüssel geschickt und so konnten wir das PC-P80NXW unter die Lupe nehmen.


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Technische Daten
Verschaffen wir uns zunächst einen Überblick der technischen Daten des Lian Li Armorsuit PC-P80NXW. Das schwarze Gehäuse wird vollständig aus Aluminium gefertigt und besitzt im Gegensatz zum normalen PC-P80N ein großes Seitenfenster. Wie das Schwestermodell wird es mit sechs großformatigen Lüftern geliefert. Zwei der Frontlüfter und die beiden Lüfter unterhalb des Deckels leuchten im Betrieb blau, der unterste Frontlüfter wurde hingegen mit roten LEDs ausgestattet. Diese Zweifarbigkeit entspricht nicht der üblichen Ausstattung, welche sich auf blaue LEDs beschränkt.

Lian Lis PC-P80NXW unterstützt sowohl Hauptplatinen im ATX-Format (305 x 244 mm) als auch die größeren EATX-Mainboards (305 x 330 mm). Bei EATX wächst die Platine in die Breite, um Platz für weitere CPU-Sockel zu schaffen. Einige Mainboard-Hersteller wollen jedoch zusätzlichen Platz für Erweiterungskarten, insbesondere für Grafikkarten, die gleich mehrere Steckplätze belegen. Sowohl ATX als auch EATX sehen lediglich sieben Slots vor, Abhilfe sollen daher neue Formate wie Ultra ATX (Foxconn), XL-ATX (Gigabyte, EVGA) und HPTX (EVGA) schaffen. Mit Abmessungen von 345 x 381 mm ist HPTX das größte der drei neuen Formate und das PC-P80NXW kann auch diese gigantischen Motherboards beherbergen.




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Der Deckel
Dem Lian Li Armorsuit PC-P80NXW gelingt mit seiner schlichten Eleganz im immer modernen Schwarz ein gefälliger Auftritt, ebenso weiß die einheitlich gestaltete Front zu überzeugen. Die aufgesetzte Haube gibt dem Gehäuse eine besondere Optik und lässt es zudem schlanker erscheinen. In unserem Test zum Lian Li PC-B70 B hatten wir noch bemängelt, dass Fingerabdrücke das hochwertige Erscheinungsbild schnell trüben. Dies ist beim PC-P80NXW zum Glück nicht mehr der Fall und die Oberfläche reagiert wesentlich unempfindlicher auf eine handschuhlose Berührung.


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Am vorderen Teil der Hutze befinden sich der Einschalt- und der Reset-Knopf. Beide sind erhaben und unterscheiden sich in ihrer Größe deutlich, sodass auch eine Bedienung bei völliger Dunkelheit möglich ist. Aufgrund der Ausführung des Rest-Knopfes ist ein versehentliches Betätigen so gut wie ausgeschlossen. Unter einer kleinen Klappe, welche stolz das Logo von Lian Li trägt, verstecken sich die Frontanschlüsse.


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Geboten werden vier USB-3.0-Anschlüsse und ein eSATA-Port sowie Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon. Für Firewire ist zwar eine Aussparung vorhanden, es wurde jedoch kein Anschluss ausgeführt. Dies ist sicherlich zu verschmerzen, konnte sich Firewire im Mainstream doch nie so richtig durchsetzen.


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Da Lian Li das Anschlusspanel verschraubt, sollte zudem ein Austausch gegen eine Variante mit Firewire problemlos möglich sein. Bereits hinter der Fronttüre versteckt sich ein Drehregler, mit dem sich die Geschwindigkeit von zwei Lüftern steuern lässt.


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Da das PC-P80NXW allerdings mit sechs Lüftern geliefert wird, hat man nun die Qual der Wahl, welche Lüfter in den Genuss der manuellen Regelung kommen.




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Unter dem Deckel
Die Hutze des Lian Li Armorsuit PC-P80NXW wird werkzeuglos entfernt, denn sie ist lediglich aufgesteckt. Vier metallene Zapfen greifen dabei in ebenso viele mit Gummi ausgepolsterte Aussparungen. Dieses einfache, aber gut funktionierende System verwendet Lian Li auch für die Seitenteile einiger Modellreihen.


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Während die Abdeckung im vorderen Bereich geschlossen erscheint, ist sie hinten und an den Seiten mit Lüftungsschlitzen durchzogen. Dieser Aufsatz bricht den Schall der beiden ausblasenden 140mm-Deckenlüfter und leistet bei geringen Lüfterdrehzahlen einen Beitrag zur Geräuschminderung. Andererseits behindert er den Luftfluss, was zu höheren Temperaturen führen kann.


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Unter der Hutze finden wir auch die beiden Anschlüsse der Lüftersteuerung. Diese hat Lian Li leider an einer sehr unglücklichen Stelle verbaut, so dass man die Lüfter unbedingt vor dem Einbau der Hardware verkabeln sollte. Vermutlich hat der Hersteller lediglich den Anschluss der Deckenlüfter vorgesehen, bei unserem Muster waren im Lieferzustand aber keine Lüfter mit der Platine verbunden.


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Zudem ist noch anzumerken, dass wir mit dem Anschlusskabel des rückseitigen Lüfters nicht einmal in die Nähe der Regelung kommen. Insgesamt finden wir diese Lösung unzureichend: Wenn man in dieser Preisklasse schon eine Regelung bietet, dann bitte auch für alle Lüfter. Und eine bessere Zugänglichkeit der Anschlüsse sollte ebenfalls möglich sein.


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Wo wir gerade über die Lüfterregelung meckern, sollten wir uns vielleicht auf unser ursprüngliches Vorhaben, dem Einbau einer Wasserkühlung, besinnen. Auf den ersten Blick erscheint die Hutze nämlich als idealer Stauraum für einen Radiator, doch leider ist sie dafür viel zu klein. Selbst kompakte Radiatoren lassen sich nicht unter diese Abdeckung zwingen.


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Nicht so schön gelungen ist auch der vordere Teil der Hutze, wo das Blech einfach nur umgebogen wurde. So trägt die Hutze etwas auf und liegt nicht perfekt auf dem Gehäuse auf. Sicherlich nur eine Geschmacksfrage, doch wir bewegen uns hier in einer Preisliga, wo man durchaus pingelig sein darf. Während die markante Abdeckung des PC-P80NXW optisch einen Gewinn darstellt, kann sie uns funktional nicht überzeugen. Hier hat der Hersteller viele Möglichkeiten verschenkt und sollte in der nächsten Generation dieses Gehäuses nachbessern.




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Die Gehäusefront
Kommen wir nun zu Frontseite des Lian Li Armorsuit PC-P80NXW, die uns, um es vorweg zu nehmen, herb enttäuscht hat. Zugegeben, das Gehäuse musste als Ausstellungsstück auf der CeBIT einiges über sich ergehen lassen. Aber dass die Tür nach einer Woche Härtetest schon locker in den Angeln hängt und jämmerlich klappert, hatten wir nicht erwartet. Hier sollte Lian Li auf jeden Fall nachbessern und stärke Scharniere sowie einen robusteren Schließmechanismus verbauen.


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Auch die Dichtgummis an den Seiten hinterließen keinen guten Eindruck, sie waren bereits vergilbt und lagen nur noch locker an. Wir fühlten uns jedenfalls weniger an die S-Klasse unter den PC-Gehäusen als an einen 15 Jahre alten Twingo aus dritter Hand erinnert. Dafür müssen wir positiv hervorheben, dass man die Tür sowohl als nach links als auch nach rechts öffnend montieren kann.


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Die drei vorderen Lüfter wurden nicht am Gehäuse angebracht, sondern in der Tür selbst platziert. Sie blasen gegen die Gehäusefront, welche Lian Li durchgehend perforiert hat. Dennoch schränkt einen solche Anordnung den Luftdurchsatz spürbar ein und ist aufgrund des mehrfach brechenden Luftflusses auch alles andere als leise. Das nach innen führende Anschlusskabel wurde mit einem schützenden Schrumpfschlauch versehen, welcher aufgrund seiner schwarzen Farbe nicht weiter auffällt.


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Hinter der Tür erblicken wir vier Segmente. Das unterste lässt sich heraus nehmen, um dort sechs Festplatten oder Solid-State-Drives zu verbauen (4x 3,5-Zoll und 2x 2,5-Zoll). Zudem ist die entkoppelte Montage eines weiteren 120mm Lüfters möglich. Besser lässt sich der Platz wirklich nicht nutzen!


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Die beiden darüber liegenden Segmente sind mit kleinen Türen versehen, so dass man dort weitere Laufwerke von vorne aus einschieben kann. In Ermangelung des hierzu benötigten Zubehörs konnten wir dies allerdings nicht testen.


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Das oberste Segment ist dreigeteilt, hier lassen sich optische Laufwerke, Kartenleser sowie Lüftersteuerungen im 5,25-Zoll-Format unterbringen. Lian Li verzichtet auf eine Schnellmontage mit Hilfe von Schienen, die Geräte werden stattdessen ganz klassisch verschraubt.




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Die beiden Seiten
Die linke Seite unseres Testmusters ist mit einem sehr großzügig dimensionierten Fenster versehen. Dieses Fenster ist eine Besonderheit des Lian Li Armorsuit PC-P80NXW, denn das bereits im Handel befindliche PC-P80N wird nur fensterlos angeboten.


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Lian Li hat die Scheibe am Seitenteil verschraubt, so dass diese im Fall einer Beschädigung leicht ausgetauscht werden kann.


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Wie das linke Seitenteil eines normalen PC-P80N aussieht, kann man anhand der rechten Seite des PC-P80NXW erkennen: Eine ebene Fläche aus schwarz eloxiertem Aluminium ohne Durchbrüche oder Strukturen.


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Leider weist unser Testmuster einen Schaden auf, der auch die Eloxalschicht durchdrungen hat. Vermutlich ist dieser Schaden erst auf der Messe entstanden, denn Lian Li ist eigentlich für seine gute Qualitätskontrolle bekannt.


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Während die Seitenteile bei einigen anderen Gehäusen von Lian Li verriegelt werden, sind sie beim PC-P80NXW nur gesteckt. Angesichts ihrer beachtlichen Größe wäre es allerdings besser gewesen, zusätzliche Verstrebungen oder eine Schalldämmung anzubringen, denn im Betrieb neigen die großen Flächen zum Vibrieren.


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Und so scheppert es dann auch munter, wenn man am Gehäuse eine Klopfprobe macht. Abermals sei darauf hingewiesen, dass es sich um ein Messegehäuse handelt, welches auf der CeBIT etliche Male geöffnet und wieder geschlossen wurde. Dennoch ist unserer Ansicht nach eher die Konstruktion als Abnutzung für diesen Effekt verantwortlich.




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Die Rückansicht
Auf der Rückseite des Lian Li Armorsuit PC-P80NXW finden wir im oberen Teil vier Schlauchdurchführungen, einen unbelichteten Lüfter mit 120 mm Durchmesser sowie ein paar Lüftungsschlitze.


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Darunter folgen elf Blenden vor den Schächten der Erweiterungskarten, welche Lian Li ebenfalls mit Luftschlitzen versehen hat. ATX- und EATX-Mainboards verfügen üblicherweise über sieben Steckplätze, doch das PC-P80NXW ist auch für größere Formate wie HPTX geeignet.


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Den Rahmen, der das Netzteil aufnimmt, hat Lian Li ganz unten angeordnet. Er ist mit vier Rändelschrauben befestigt und lässt sich um 180° drehen, so dass man den Lüfter im Boden des Netzteils wahlweise nach unten oder nach oben ausrichten kann.


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Ein besonderes Detail der neuesten Gehäusegeneration von Lian Li sind die Gummischeiben auf der Unterseite der Rändelschrauben. Damit will der Hersteller sicherstellen, dass man das eloxierte Aluminium beim Anziehen der Schrauben nicht verkratzt.


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Sicher, dies ist nur eine Kleinigkeit, doch sie zeigt, was Lian Li normalerweise auszeichnet: Viel Liebe und Sorgfalt bis ins kleinste Detail.




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Im Inneren: Steckkarten und Netzteil
Kommen wir nun zu den inneren Qualitäten das Lian Li Armorsuit PC-P80NXW. Schnell die Rändelschrauben entfernt und schon lassen sich die beiden Seitenteile abnehmen. Etwa in der Mitte der linken Seite verläuft eine Strebe, welche dem Gehäuse zu einer besseren Steifigkeit verhilft und langen Steckkarten, also insbesondere leistungsstarken Grafikkarten, zusätzlichen Halt gibt.


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Die Kunststoffteile, welche die Steckkarten fixieren, werden bei Bedarf in die Strebe eingesetzt. Sie lagen unserem Messegehäuse allerdings nicht bei. Am Gehäuse ist die Verstrebung mit vier Schrauben fixiert, sie kann horizontal in zwei Positionen montiert werden. Es empfiehlt sich, die Strebe für den Einbau der Hardware zu entfernen.


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Die elf Steckplätze für Erweiterungskarten hat Lian Li mit einer Schnellbefestigung versehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern setzt Lian Li dabei nicht auf halbgare Lösungen aus Kunststoff, sondern versieht jeden Steckplatz mit einem kleinen Hebel aus Aluminium.


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So muss man einfach nur den Hebel auf sich zu ziehen, um den Verschluss des Steckplatzes zu öffnen. Dann setzt man die Karte ein und drückt den Hebel wieder nach unten, woraufhin eine kleine Platte die Karte sicher fixiert. Maximal wird eine Kartenlänge von 390 mm unterstützt.


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Ganz unten befindet sich die Auflage für das Netzteil. Die Auflagefläche ist gummiert und schützt das Netzteil vor Kratzern, zudem werden etwaige Vibrationen abgemildert. Für Netzteile mit großer Bautiefe hätte die Auflage allerdings etwas länger ausfallen dürfen. Bei unserem Messegehäuse hatte die Auflage bereits etwas gelitten.


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Unterhalb des Netzteils befindet sich ein abwaschbarer Staubfilter. Sollte der Lüfter des Netzteils nach unten gerichtet werden, ist dies ein sehr sinnvolles Merkmal, denn gerade in Bodennähe wird häufig sehr viel Staub angesaugt, der sich ohne Filter über die Zeit im Netzteil und dessen Lüfter ansammelt.




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Im Inneren: Mainboardträger und Kabelmanagement
Wie bereits mehrfach erwähnt, unterstützt das Lian Li Armorsuit PC-P80NXW auch übergroße Hauptplatinen bis hin zum HPTX-Format (345 x 381 mm). Der Mainboardträger ist auf der Rückseite des Gehäuses mit zwei Rändelschrauben fixiert und kann nach deren Entfernung entnommen werden.


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Im Bereich des Prozessorsockels gibt es eine Aussparung für jene CPU-Kühler, die am Mainboard verschraubt werden. Zudem hat der Hersteller sechs Kabeldurchführungen integriert, deren Gummitüllen die Kabel vor Beschädigungen bewahren. Leider sitzen diese Gummitüllen nicht besonders fest, so dass insbesondere steife Netzteilkabel die Gummis leicht heraus drücken.


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Und dies ist im Verlauf des Tests so oft passiert, dass wir von einem echten Nervtöter sprechen müssen. Gut gemeint, aber leider nicht praxisgerecht umgesetzt. Hierzu gehören auch die Ösen, an denen man die Kabel auf der Rückseite des Mainboard-Trägers fixieren kann: Es gibt nämlich keine.


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Dafür hat Lian Li einen Kabeltunnel mit neun Schnellverschlüssen integriert, mit dessen Hilfe man zumindest die dünneren und flexibleren Kabel unter Kontrolle bringen kann.


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Hierzu gehören die üblichen Verbindungen für die Power- und die Reset-Taste sowie die HDD- und die Power-LED. Für die Power-LED verwendet Lian Li einen Stecker mit drei Kontakten, der für 2-Pin-Buchsen modifiziert werden muss. Andere Hersteller arbeiten mit zwei Einzelsteckern, die sich flexibel einsetzen lassen. Der Audioanschluss mündet intern in einen HDA-Stecker, die ältere AC97-Variante unterstützt das PC-P80NXW hingegen nicht.


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Die eSATA-Buchse wird über einen internen SATA-Anschluss gespeist, ob dieser mit 1,5, 3,0 oder 6,0 Gb/s arbeitet, spielt dabei keine Rolle. Mit den vier USB-3.0-Anschlüssen sind wir nicht ganz glücklich, denn diese enden jeweils in einen USB-Stecker des Typs A. Wer USB 3.0 auf die Gehäusefront bringen will, muss diese Kabel rückseitig aus dem Gehäuse führen und mit vier externen Anschlüssen verbinden.




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Einbau des Mainboards
Bleiben wir doch beim Mainboard und bauen dieses in das Lian Li Armorsuit PC-P80NXW ein. Gleich zu Anfang mussten wir einen Rückschlag hinnehmen, denn unser CPU-Kühler Cooler Master Hyper Z600 wolle beim besten Willen nicht ins Gehäuse passen. Auf folgendem Foto zeigen die weißen Pfeile die Standorte der Abstandshalter, welche wir nicht erreichen konnten, da der CPU-Kühler gegen den oberen Gehäuserahmen stieß:


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Angesichts des umbauten Volumens ist das überaus enttäuschend. Lian Li unterstützt zwar übergroße Mainboards, die im Handel nur sehr selten anzutreffen sind, platziert normale ATX-Platinen jedoch so weit oben, dass wir mit ausladenden CPU-Kühlern Probleme bekommen. Und nachdem es unserem Radiator schon unter der Hutze zu beengt war, findet er nun auch oberhalb des Mainboards keinen ausreichenden Platz.


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Einmal mehr müssen wir feststellen, dass die Ansätze des PC-P80NXW zwar stimmig sind, bei der Umsetzung den Details jedoch nicht die Aufmerksamkeit geschenkt wurde, welche wir von Lian Li gewohnt sind. Wer ein 220 x 633 x 610 mm (B x H x T) großes Gehäuse kauft, darf schlicht und einfach erwarten, dass dieses ausreichend viel Platz für CPU-Kühler der obersten Leistungsklasse bietet.


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Das Kabelmanagement mit seinen zahlreichen Durchbrüchen erlaubt es uns, die sichtbaren Kabel auf ein Minimum zu reduzieren. Lediglich die Schutztüllen aus Gummi, die bei jeder Gelegenheit heraussprangen, sollte Lian Li besser am Mainboard-Träger fixieren.


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Auf der Rückseite sorgt der vertikal verlaufende Kabeltunnel für Ordnung, für sperrige Kabel eignet er sich jedoch nicht. Die Stromzufuhr von Mainboard und Grafikkarten hängt daher etwas lieblos über die Rückseite des Mainboardträgers, da es hier keine Ösen gibt, um die Kabel zu fixieren.


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Wirklich störend finden wir jedoch die vier USB-3.0-Kabel, welche wir auf der Rückseite des Gehäuses herausführen müssen, wenn wir USB 3.0 nutzen wollen. Einen Adapter für interne Abgriffe liefert Lian Li nur für die zweite Generation von USB mit und unser Messegehäuse hatte nicht einmal diesen dabei.




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Einbau der Laufwerke
Im vorderen Bereich des Lian Li Armorsuit PC-P80NXW befinden sich die Käfige für die Laufwerke. Ganz oben gibt es drei normale 5,25-Zoll-Einschübe, in denen optische Laufwerke verschraubt werden. Darunter stapeln sich drei Käfige, die zehn 3,5-Zoll-Festplatten sowie zwei 2,5-Zoll-Laufwerke fassen.


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Die beiden oberen Käfige sind mit einer nach vorne öffnenden Türe versehen, nach dem Lösen von vier seitlichen Rändelschrauben kann man sie auch herausziehen. Pro Käfig gibt es drei Schienen, welche jeweils eine Festplatte aufnehmen. Hierzu werden die Festplatten mit besonderen Schrauben versehen, die einen Gummipuffer enthalten. Diese Puffer liegen dann in der Schiene und reduzieren somit die Vibrationen, welche von der Festplatte auf das Gehäuse übertragen werden.


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Da dem Messegehäuse die speziellen Festplattenschrauben fehlten, mussten wir mit dem unteren Käfig vorlieb nehmen, denn dort werden die Festplatten ganz normal verschraubt. Lian Li hat hier die Gummipuffer in den Bohrungen integriert und dadurch etwas Platz gespart. Zunächst lösen wir acht Schrauben und ziehen den Käfig nach vorne heraus.


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Im vorderen Bereich kann man einen 120mm-Lüfter einsetzen. Dies ist insbesondere dann anzuraten, wenn hier vier Festplatten im 3,5-Zoll-Format dicht übereinander gestapelt werden.


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Die 2,5-Zoll-Laufwerke werden an den Seiten dieses Käfigs montiert, wozu abermals die gummierten Schrauben benötigt werden.


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Wer tatsächlich den unteren Käfig nutzt und hier einen Lüfter einbaut, wird allerdings feststellen, dass dieser mit dem untersten Lüfter in der Gehäusetür interagiert. Neben der Rotationsgeschwindigkeit wird auch der Gleichlauf beeinflusst und lediglich bei extrem niedrigen Drehzahlen geht dies ohrenschonend von statten.




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Praxisbetrieb und Kühlkonzept
Es ist schon komisch, wie verloren ein normalgroßes ATX-Mainboard im Lian Li Armorsuit PC-P80NXW wirkt. Dies zeigt aber auch, wie weit oben die Hauptplatine montiert wird. Und da das Netzteil ganz unten sitzt, kommt es schnell zu Problemen mit den Kabellängen.


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Dies gilt auch für die ungünstig gelegenen Anschlüsse der Lüfterregelung, die sich eigentlich nur mit den beiden Deckenlüftern sinnvoll nutzen lässt. Leider waren die verbauten Lüfter nach einer knappen Woche CeBIT ausnahmslos am Ende: Sie liefen unrund und sobald man ihre Drehzahl reduzierte, hörte man deutlich die schleifenden Lager.


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Wir kennen die Lüfter, welche Lian Li üblicherweise verbaut, und obwohl diese keinesfalls das Prädikat "unhörbar" verdienen, kann man im Normalfall einen ausreichend leisen Betrieb erreichen. Im Fall der beiden Deckenlüfter kommt erschwerend hinzu, dass der Luftstrom bei hohen Drehzahlen hörbar gegen die Hutze prallt.


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So richtige Kopfschmerzen bereiten uns jedoch die drei Frontlüfter, welche Lian Li in die Tür integriert hat. Diese blasen gegen die Gehäusefront, welche zwar perforiert ist, aber dennoch den Großteil des Luftstroms abblockt. An Sinnlosigkeit kaum zu überbieten ist hierbei das Anblasen der optischen Laufwerke in den oberen drei Schächten. Und je schneller die Lüfter drehen, desto geräuschvoller prallt die Luft an der Gehäusefront ab.


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Der typische Zustand einer Gehäusetür lässt sich zumeist mit dem Wort "offen" beschreiben, womit wir dann den Gipfel des Irrsinns erklimmen. Die offene Tür ermöglicht den Zugriff auf die optischen Laufwerke sowie eventuell verbaute Kartenleser, doch sobald die Tür geöffnet wird, bricht das Kühlkonzept des Lian Li Armorsuit PC-P80NXW vollständig zusammen.




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Fazit
Selten fiel uns die Beurteilung eines Gehäuses so schwer wie beim Lian Li Armorsuit PC-P80NXW. Rein optisch weiß dieses Gehäuse zu gefallen und hebt sich mit seiner Hutze und dem großen Fenster deutlich vom üblichen Einheitsbrei ab. Sein Auftritt ganz in schwarz wirkt sehr edel und elegant. Auch mit seinen gewaltigen Abmessungen von 220 x 633 x 610 mm (B x H x T), die übergroße HPTX-Mainboards und Steckkarten mit einer Länge von bis zu 390 mm verkraften, kann das PC-P80NXW beeindrucken. Während der letzten Woche, in der dieser Bericht entstand, sind wir des Öfteren am PC-P80NXW vorbei gelaufen und jedesmal kam uns der Gedanke, dass dieses Gehäuse optisch sehr gelungen ist.


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Der zweite Gedanke, der darauf folgte, begann allerdings immer mit "Schade, dass":

Wie üblich arbeitet Lian Li mit hochwertigen Materialien, doch diese haben auf der CeBIT deutlich gelitten. Dass Messegehäuse stärker belastet werden als jene, welche unter dem heimischen Schreibtisch stehen, wird wohl niemanden verwundern. Dennoch hat es uns überrascht, in welch schlechtem Zustand die Scharniere der Fronttür sind. Die Gummitüllen der Kabeldurchführungen sitzen hingegen auch bei neuen Gehäusen nicht wesentlich fester und rutschen viel zu schnell heraus. Auch die Vibrationsanfälligkeit der großflächigen Seitenteile schieben wir weniger auf Abnutzung als auf ihre mäßige Steifigkeit. Zugegeben, wir jammern hier auf einem hohen Niveau, doch angesichts von Preisen zwischen 240 und 300 Euro für das fensterlose PC-P80N scheint uns dies auch angemessen. In der Redaktion haben wir lange darüber diskutiert, ob das Lian Li Armorsuit PC-P80NXW eine Empfehlung bekommen soll. In Anbetracht des "völlig abstrusen Kühlkonzeptes" hat unser Chefredakteur jedoch von seinem Vetorecht Gebrauch gemacht und das Büro kopfschüttelnd verlassen.




Unser Dank gilt Lian Li für die Bereitstellung des Armorsuit PC-P80NXW.







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